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Bäder. BRUSSA. 10. Route. 147

Verläßt man Brussa auf der nach W. führenden Landstraße
(Pl. A 1), so erreicht man nach 7 Min. (zu Wagen) eine Wegkreuzung
und n.w. von ihr (vgl. den Karton in der Ecke des Stadtplans) in
3 Min. die beiden stärksten Schwefelbäder Böjük und Kütschük
Kükürdli
(1 auf dem Karton) an diesem Bademli genannten Orte.

Die Anlage aller Thermen ist die im Orient übliche: ein großer Vor-
raum
zum Auskleiden und Anziehen mit einem Wasserbecken, die eigent-
lichen
Baderäume von verschiedener Größe und Temperatur mit großem,
täglich nachmittags gereinigtem Schwimmbassin oder Wannen, Kabinette
zum Schwitzen, kleine besser eingerichtete Zimmer zum Ruhen. Alle
Räume sind mit Kuppeln gedeckt, die durch viele runde mit gewölbtem
Glas geschlossene Öffnungen Licht durchlassen.

Wendet man sich ein Stückchen zurück und gerade nach N., so
gelangt man in ein paar Minuten nach *Jeni Kaplidscha (2 auf dem
Karton), dem sehenswertesten der Bäder. Nach einer Inschrift im
ersten Raum von Rustem Pascha, dem Großwesir und Schwieger-
sohn
Suleïmán’s I. des Gr. (1520-66), erbaut, ist es architektonisch
und durch seine Marmorbekleidung und Fayencen interessant. Das
Schwimmbassin in einem schönen Kuppelraum hat einen Durch-
messer
von 8m. R. (östl.) daneben Kainardscha (4), ein kleines
Frauenbad; und l. etwas tiefer jenseit der alten Landstraße das Bad
Kara Mustafa (3), nach dem Großwesir, der es 1676-83 erbaute,
benannt. Sein Wasser zeichnet sich durch reichen Magnesiagehalt
und klare Farbe (Gümüsch Su Silberwasser) aus.

Auf der Hauptlandstraße (3 Min.), die sich am Fuße der Vor-
hügel
des Olymp zwischen Häusern und Friedhöfen dahinzieht (etwas
höher läuft am Abhang ein von den Sultansgräbern, S. 145, her-
kommender
schöner Fußweg), gelangt man in ca. 20 Min. zu einem
Platz mit Läden und Cafés am Eingang von Tschekirgé (s. d.
Karton oben am Stadtplan); an seiner Nordseite steht etwas tiefer
das Bad Eski Kaplidscha, das mit Benutzung byzantinischer Gebäude
von Murad I. erbaut wurde und in der Anlage dem Jeni Kaplidscha
ähnelt. Von dem Platze erreicht man in nordwestlicher Richtung
in kaum 5 Min. die höher gelegene Moschee Murad’s I. oder Ghasi
Hunkiar Dschami
, die in dem aus der Kreuzform hervorgegangenen
Grundriß wie in Aufbau und Ausschmückung (mit Laubwerk ver-
zierte
Kapitelle) noch den byzantinischen Baumeister verrät und
1904 restauriert wurde. Die Fassade ist zweigeschossig: unten
fünf mit Spitzbogen überspannte Öffnungen, oben durch Säulchen
geteilte Arkaden. Im zweiten Stockwerk liegen ringsherum Zellen
für Studierende; man kann zu dieser Medressé hinaufsteigen. Auf
der Terrasse vor der Moschee (schöne Aussicht) steht die Türbé Mu-
rad’s
I.
, der vor der Schlacht auf dem Amselfelde im J. 1389 er-
mordet
wurde und dessen Beinamen Khodawendkiar (Oberherr) das
Wilajet Brussa überkommen hat. Außer dem großen Sarkophage
werden seine Waffen gezeigt. Dabei Gräber serbischer hier ent-
haupteter
Großer.